Abseits des ganzen Ärgers im Umfeld der Eispiraten tut es gut, sich zumindest für einige Stunden auf das Sportliche zurückzuziehen. Erst recht, wenn in nur fünf Tagen drei Spiele anstehen.
Und davon gleich zwei Heimspiele gegen direkte Konkurrenten im Tabellenkeller. Schon das Duell gegen Freiburg hat dabei fast vorentscheidenden Charakter. Verlieren die Eispiraten gegen die Gäste aus dem Breisgau – die aktuell mit elf Punkten Vorsprung auf dem begehrten 10. Platz stehen – dann ist der Zug in Richtung direkter sportlicher Klassenerhalt endgültig aus dem Bahnhof Crimmitschau abgefahren.
Die Vorzeichen könnten widersprüchlicher kaum sein. Einerseits haben die Breisgauer in dieser Saison alle drei bisherigen Duelle gegen die Eispiraten für sich entschieden – und das mit maximaler Punkteausbeute. Andererseits befinden sich die Wölfe gerade im freien Fall.
Neun Niederlagen in Serie haben sie vom 6. auf den 10. Platz abstürzen lassen. Diese Misere kostete Ende Januar Trainer Mikhail Nemirovsky den Job. Seitdem hat Sportdirektor Peter Salmik das Ruder übernommen – bislang jedoch ohne Erfolg, denn alle vier Spiele unter seiner Leitung gingen verloren.
Wenn man einen Beweis dafür braucht, dass Trainerwechsel oft wenig bringen, dann liefert ihn Freiburg in dieser Saison eindrucksvoll: Salmik ist bereits der dritte Coach hinter der Bande.
Im Tor der Gäste wechseln sich die beiden Ex-Eispiraten Cerveny (26 Spiele, 91,4 % Fangquote) und Hegmann (19 Spiele, 90,8 %) regelmäßig ab. Folgt man dem Gesetz der Serie, müsste Fabian Hegmann im Sahnpark zwischen den Pfosten stehen.
In der Defensive ragt Ventelä (43 Spiele, 7 Tore, 23 Assists) heraus – doch der Finne steckt in einer Formkrise. Dasselbe Schicksal teilt sein Landsmann Eero Elo im Sturm. Der Freiburger Topscorer (42 Spiele, 17 Tore, 21 Assists) wartet seit vier Partien auf einen Scorerpunkt.
Dementsprechend sitzt ihm ein Urgestein im Nacken: Ur-Wolf Linsenmaier (41 Spiele, 17 Tore, 20 Assists). Am vergangenen Wochenende sicherte er sich mit seinem 727. Scorerpunkt einen Platz in der Freiburger Eishockeygeschichte – und überholte damit Legende Ravil Khaidarov als punktbesten Spieler aller Zeiten.
Kaderumbau im Breisgau
Auch auf einen weiteren Ex-Eispiraten, Filip Reisnecker, sollten die Westsachsen ein Auge haben. Fraglich ist hingegen, ob Tomas Schwamberger auflaufen kann.
In den letzten Wochen haben die Freiburger zudem einige personelle Veränderungen vorgenommen. Mit Fabian Ilestedt kam ein schwedischer Import-Stürmer ins Team. Zudem verstärkten sich die Wölfe mit den beiden jungen DEL2-Stürmern Connor Korte und Hannu Tripcke.
Die Unruhe in Freiburg ist spürbar – und genau das müssen die Eispiraten nutzen. Unter dem Motto „Jetzt erst recht“ gehen sie auf Kaperfahrt, um das allerletzte Fünkchen Hoffnung auf die Pre-Playoffs am Leben zu halten.
Coach Jussi Tuores hat einige Optionen. Die beiden Förderlizenzspieler Büsing und Bettahar stehen am Wochenende im Kader, zudem konnte Ole Olleff wieder voll trainieren. Nicht mehr dabei ist dagegen Lois Spitzner, dessen auslaufender Vertrag nicht verlängert wurde.