Letzter Spieltag – ein gut gefüllter Sahnpark und angespannte Stimmung: Zwei von drei Teams können das Pre-Play-Off-Ticket lösen, nur wer? Dabei hatten es die Eispiraten als 9. selbst in der Hand, jedoch mit dem Tabellenführer aus Frankfurt auch die schwerste Aufgabe, während Bayreuth mit Bad Nauheim und Dresden mit Bad Tölz vom Papier her leichtere Aufgaben zu Hause zu bewältigen hatten. Dramatik war im Vorfeld angesagt und es sollte wirklich spannend werden.
Beide Teams mit dem Messer zwischen den Zähnen
Beide Teams gingen offensiv in die Partie, wobei die Eispiraten das aktivere Team waren und sich bereits in den Anfangsminuten gute Chancen herausarbeiteten. Die Löwen agierten anfangs etwas abwartender, fanden aber mit zunehmender Spielzeit immer besser ins Spiel und kamen mit einem Stochertor durch Schüle zum Führungstreffer. Doch genau so kurios, wie die Gäste in Führung gingen, kamen die Eispiraten nur wenige Augenblicke später zum Ausgleich, aus dem Gewühl heraus stocherte Walsh die Scheibe über die Linie und den Sahnpark zum Beben. Das war den Spielern aber offensichtlich noch nicht laut genung, denn das es lauter geht, das zeigte sich ebenfalls nur wenige Sekunden später, als Patrick McNally für Christoph Kabitzky auflegte und der mit einem satten Schuss das 2:1 erzielte. Jetzt hatten die Eispiraten wieder Oberwasser und Rob Flick scheiterte mit einem Alleingang an Kucis im Tor der Löwen. Der Tabellenführer fing sich allerdings wieder und kam auch wieder zu Chancen, die Brett Kilar aber entschärfen konnte. Doch die Eispiraten, die von den Fans lautstark angefeuert wurden, gaben den Hessen Paroli, Patrick Pohl feuerte die Scheibe laut hörbar an die Latte. Kurz darauf leistete sich Patrick Pohl eine vermeidbare Strafe, was die Westsachsen gegen Drittelende nochmal in Bedrängnis brachte. Und die Gäste ließen sich diese Chance nicht nehmen, zogen ein starkes Powerplay auf und kamen durch Faber, der den Puck maßgenau in den Winkel zimmerte, zum 2:2., was dann auch gleichzeitig den Pausenstand bedeutete.
Weiter ein Spiel auf hohem Niveau
Die Löwen kamen mit mehr Schwung aus der Kabine, gleich in den ersten Sekunden musste Brett Kilar zwei Großchancen entschärfen. Doch Frankfurt bremste sich mit einer Strafzeit selbst aus und die Eispiraten nutzten die numerische Überlegenheit, Felix Thomas erzielte mit einem Schlagschuss von der blauen Linie sein erstes Saisontor. Mit zwei strittigen Entscheidungen stellte das Schiedsrichtergespann dann erst Felix Thomas heraus und danach noch André Schietzold, dessen Schläger sich Yorke unter dem Arm einklemmte und sich selbst zu Fall brachte. Diese Überzahl wussten die Hessen erneut zu nutzen, wobei bei diesem Ausgleich Brett Kilar keine gute Figur abgab, als er den Schuss aus spitzem Winkel passieren ließ. Das im ersten Drittel gute Schiedsrichtergespann verlor zunehmend die Kontrolle über das Spiel und stellte Rob Flick wegen einer Nichtigkeit zum Unmut des Publikums vom Eis. Ein erneut starkes Powerplay der Gäste überstanden die Eispiraten aber diesmal. Doch Frankfurt war jetzt die optisch etwas überlegenere Mannschaft, Brett Kilar zeigte sich in der Folgezeit voll auf der Höhe, entschärfte mehrere Chancen und zeigte mehrere Monstersaves gegen Pistilli, Breitkreutz und Tousignant. Die Eispiraten mussten immense Abwehrarbeit leisten und verlagerten das Spiel auf wenige Konter. Und in der letzten Minute saß ein solcher, als Julian Talbot seinen Sturmpartner Rob Flick auf die Reise schickte, der zwei Abwehrspieler der Hessen ausspielte und die Scheibe vor das Tor brachte und unhaltbar den 4:3 Pausenstand herstellte.
Knisternde Spannung im Sahnpark
Das letzte Drittel begannen beide Teams etwas vorsichtiger, legten jedoch diesen Respekt wie in den beiden Dritteln zuvor schnell ab. Die Fans sorgten für eine tolle Athmosphäre im Sahnpark und feuerten das Team an. Chancen entstanden dennoch deutlich weniger als in den ersten beiden Dritteln. Jubeln konnten dennoch zunächst wieder die Gäste, als Max Eisenmenger den dritten Nachschuss an Brett Kilar vorbei ins Tor brachte. Bange Blicke im Stadionrund richteten sich auf den Spielstand in Bayreuth, wo die Tigers ein 1:4 nach dem ersten Drittel vermeintlich inzwischen egalisiert hatten. Vermeintlich deshalb, weil ins System Flashscore offenbar eine falsche Eintragung erfolgte, denn Bayreuth hatte in Wirklichkeit nie ausgeglichen, aber das konnte zu diesem Zeitpunkt niemand wissen. Die Eispiraten wehrten sich mit Mann und Maus gegen jetzt anrennende Löwen, wohl wissend, dass auch ein Punkt reichen könnte. Das Stadion wurde lauter und lauter und als dann der inzwischen korrekte 4:6-Zwischenstand aus Bayreuth auf der Anzeigetafel stand, war der Jubel erst einmal grenzenlos. Doch auch da war noch Zeit zu spielen. Letztlich ging das Spiel nach 60 Minuten mit einem leistungsgerechten 4:4 in die Verlängerung. Der notwendige Punkt wurde auf Frankfurter Seite gefeiert, war es doch das Puzzleteil zur Hauptrundenmeisterschaft.
Torlose Verlängerung, doch Penaltyschießen geht an die Gäste
In der Verlängerung hatten beide Teams die Chance auf den Zusatzpunkt, aber hier hatten die Stürmer nicht mehr so viel Zielwasser getrunken bzw. waren die Goalies auf dem Posten, so dass es letztlich ins Penaltyschießen ging. Das war dem Publikum angesichts der Niederlage der Bayreuth Tigers aber eher egal, dennoch war es spannend. Nach 3 Schützen hatten beide Teams je einmal getroffen, ehe Maximilian Faber den Zusatzpunkt in den Bus nach Frankfurt packte.
Der Sahnpark jubelte trotzdem, denn der Klassenerhalt war geschafft und die Vorfreude auf die Pre-Play-Offs war deutlich zu spüren.