[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]DEL 2 – Saison 2015/16
30. Spieltag am 26.12.2015[/box]
Zum Weihnachtsspiel im Sahnpark empfingen die Crimmitschauer Eispiraten gestern am späten Nachmittag den unangefochtenen Tabellenführer der DEL2, die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven. Und auch diesmal entwickelte sich zwischen den beiden Teams wieder ein enges und spannendes Match – deutliche Erfolge in den Spielen gegeneinander sind in den letzten Jahren eher die Ausnahme.
Dabei verstanden es die Gäste, die Anfangsoffensive der Westsachsen wirkungslos verpuffen zu lassen und selbst umgehend das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen. Crimmitschau dagegen konzentrierte sich vorerst auf die Absicherung des eigenen Tores und versuchte, mit wenigen Konterangriffen für etwas Gefahr vor Gerald Kuhn im Pinguins-Gehäuse zu sorgen. Meist gelang den Rot-Weissen zumindest der erste Teil dieses Vorhabens, Bremerhaven drückte zwar auf Ryan Nies Tor, aber die gefährlichen Aktionen blieben Mangelware. Als die Pinguine dann doch einmal schnell, kompromiss- und vor allem schnörkellos agierten, fiel aber auch gleich der Führungstreffer: Kopecky hatte mit einem trockenen Schuss den Eispiratenschlussmann bezwungen. Kurz darauf jubelten die Gäste erneut, aber die Referees waren sich sicher, dass Ryan Nie den Puck irgendwie daran gehindert hatte, die Torlinie nicht in vollem Umfang zu überschreiten. Sicherer jedenfalls als so mancher der zweieinhalbtausend Zuschauer im Sahnpark. Da hatten die Gastgeber richtig Glück.
Crimmitschau machte daraufhin etwas mehr nach vorne, und sofort wurde es auch für Kuhn erstmals gefährlich: vor allem die Formation mit Eric Lampe, Martin Heinisch und dem unermüdlichen Matt Foy wirbelte für einige Minuten die Bremerhavener Allstar-Defensive gehörig durcheinander, leider ohne zählbaren Erfolg. Nach vier, fünf Minuten fingen sich die Gäste aber wieder und drückten die Rot-Weissen in ihre eigene Verteidigungszone zurück. Dass es nach dem ersten Drittel „nur“ 0:1 stand, das hatten die Eispiraten ihrer defensiven Aufmerksamkeit und einem starken Ryan Nie zu verdanken, nach Spielanteilen betrachtet war das eher glücklich.
Das noch aus der Schlussphase des Anfangsdurchgangs herrührende erste Powerplay der Gäste überstanden die Westsachsen unbeschadet, kurz nach Andre Schietzolds Rückkehr von der Strafbank klingelte es allerdings nach einem Schuss von Bombis am rechten Pfosten. In der Folge kamen die Gastgeber etwas besser ins Match, und als es auch für Bremerhaven zum erstenmal aufs Sünderbänkchen ging, schlug die Stunde von Matt Foy: unnachahmlich zog der Kanadier vor Kuhns Tor, verzögerte, verzögerte nochmals, und tunnelte den Pinguins-Keeper dann trocken zum 1:1. Leider konnten sich die Eispiratenfans nur ca. 20 Sekunden lang am Ausgleich erfreuen, dann schlug der Tabellenführer eiskalt zurück: nach einem Abpraller von Nie herrschte kurzzeitig Konfusion in der rot-weissen Abwehr, Zucker fuhr einmal ums Tor herum und verlud den Eispiratengoalie. Aber auch die Westsachsen zeigten Comeback-Qualitäten, nur zwei Minuten später gelang der erneute Ausgleich. Und erneut war es der beste Pirat des Abends, Matt Foy, der traf. Nach einem schönen Pass Philipp Halbauers fuhren er und Eric Lampe einen Zwei-auf-Eins-Konter, den Foy verwerten konnte.
Bremerhaven spielte nun etwas mehr auf den Körper, womit die Eispiraten sichtlich Probleme hatten. Dass dabei nicht immer alles ganz regelgerecht zuging, änderte nichts daran, dass den Zuschauern ein im Großen und Ganzen faires, schnelles und von den Referees auch gut geleitetes Match geboten wurde. Das 2:2 nach vierzig Minuten hatten sich die Eispiraten mit großem Kampf jedenfalls redlich verdient, wobei nach wie vor Bremerhaven die kompaktere und zielstrebigere Mannschaft war.
Der Schlussdurchgang begann gleich mit einem Crimmitschauer Powerplay, das aber erst nach Ablauf der zwei Minuten richtig gefährlich wurde – und zwar für Ryan Nie. Der wiederkehrende McPherson lief nach einem langen Pass allein auf den Kanadier zu, entschloss sich aber zu einem Gewaltabschluss – nicht die beste Wahl gegen Nie, wie kurz darauf Zuravlev seinem Teamkollegen bewies. Denn dieser lief in Minute 46 den nächsten Konter, umspielte Nie und traf zum 2:3. Aber noch hatten die Gastgeber einen Pfeil im Köcher: beim nächsten Überzahlspiel – ausgerechnet gegen Bremerhaven haben die Eispiraten eine Wahnsinnsquote in dieser Disziplin – bediente Foy Martin Heinisch sehenswert, und der Deutsch-Tscheche nagelte die Scheibe ebenso sehenswert ins Kreuzeck.
Jetzt hatten die Gastgeber Blut geleckt und wollten das ganze Menü alleine aufessen: die Spielanteile verlagerten sich ins Bremerhavener Drittel, mehrere Chancen blieben aber ungenutzt. Die Gäste warteten jetzt auf die Konter, und sie bekamen diese auch. Ausgerechnet beim nächsten Crimmitschauer Powerplay fiel der Gamewinner für die Norddeutschen: Owens hatte bei McPherson und Zuravlev gut aufgepasst und wählte richtig, umkurvte Nie und traf zum 3:4. Das konnten die Rot-Weissen nicht mehr kontern, in der Schlussminute traf Miller sogar noch sehenswert – no-look aus der Drehung mit der Rückhand – ins leere Crimmitschauer Gehäuse.
Clevere Gäste entführen somit nicht ganz unverdient die drei Punkte aus dem Sahnpark, die Eispiraten brauchen sich aber mit dieser engagierten Leistung nicht zu verstecken, Bremerhaven hat sicher schon so einige leichtere Siege mitgenommen in dieser Saison. Unter dem Strich nützt das den Rot-Weissen zwar nichts, aber wenigstens kann man sich damit trösten, dass die vor uns liegende Konkurrenz komplett schwächelte und somit der Abstand zu Platz zehn nicht weiter angewachsen ist. Andererseits sind die Lausitzer Füchse nach ihrer Siegesserie wieder im Rennen und haben die Rot-Weissen sogar auf den elften Rang verdrängt. Aber nehmen wir das Positive heraus: wie schnell man mit ein paar guten Spielen/Ergebnissen am Stück in dieser Liga wieder in die Nähe der Fleischtöpfe kommen kann, dafür sind die Weisswasseraner doch ein schönes Beispiel.
[box type=“success“ align=““ class=““ width=““]Torfolge:
1:1 (27:56) Matthew Foy (Dominic Walsh, Martin Heinisch) PP1 5-4
1:2 (28:16) David Zucker (Björn Bombis, Gerald Kuhn)
2:2 (30:27) Matthew Foy (Dominic Walsh, Philipp Halbauer)
2:3 (45:49) Thomas Zuravlev (Marian Dejdar, Pawel Dronia)
3:3 (48:41) Martin Heinisch (Matthew Foy, Andre Schietzold) PP1 5-4
3:4 (51:57) Jordan Owens (Andrei Teljukin, Andrew McPherson) SH1 4-5
[box type=“shadow“ align=““ class=““ width=““]Strafen:
[box type=“shadow“ align=““ class=““ width=““]Aufstellung:
Eispiraten Crimmitschau
Tor: Ryan Nie (Niklas Deske) – Abwehr: Ty Wishart, Dominic Walsh, André Schietzold, Philipp Halbauer, Danny Pyka, Jan Tramm – Angriff: Collin Lejdborg, Alexander Höller, Vincent Schlenker, Kevin Piehler, Valerij Guts, John Tripp, Martin Heinisch, Daniel Bucheli, Eric Lampe, Bruce Becker, Matthew Foy
Fischtown Pinguins Bremerhaven
Tor: Gerald Kuhn (Jonas Langmann) – Abwehr: Andrei Teljukin, Maximilian Schaludek, Pawel Dronia, Steve Slaton, Cody Lampl, Gino Blank, Radek Havel – Angriff: Björn Bombis, David Stieler, Marian Dejdar, Benjamin Zientek, Jan Kopecky, Jordan Owens, Kevin Orendorz, Andrew McPherson, Tim Miller, Patrick Klöpper, David Zucker, Thomas Zuravlev[/box]
[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]Zuschauer: 2.587
Schiedsrichter: Nicole Hertrich, Christoffer Hurtik (Waldemar Schmidt, Frederik van Himbeeck)[/box]
Schüsse:
Eispiraten Crimmitschau | 7 | 12 | 8 | 27 |
Fischtown Pinguins Bremerhaven | 7 | 10 | 10 | 27 |
[box type=“download“ align=““ class=““ width=““]Video zum Spiel und zur Pressekonferenz
Bildergalerie von Agripi.de[/box]