[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]DEL 2 – Saison 2015/16
Pre-Playoffs Spiel 1 am 04.03.2016[/box]
82 Minuten lang lieferten sich die Dresdner Eislöwen und die Crimmitschauer Eispiraten ein verbissenes Match auf Augenhöhe, bis Jeff Szwez in Überzahl einen Schuss Macholdas unhaltbar zum entscheidenden 2:1 abfälschte. Wieso die Hauptstädter zu diesem Zeitpunkt überhaupt im Powerplay agieren durften, wissen allerdings einzig und allein die Herren Melia, Schrader, Fauerbach und Ruhnau – ihres Zeichens Referees der Partie. Und wahrscheinlich wissen es nicht mal von denen alle.
Aber der Reihe nach: die Hausherren machten von Beginn der Partie an unheimlichen Druck auf das Gehäuse von Ryan Nie, immer wieder zogen die schnellen Außen an der Bande entlang ins Drittel. So ergab sich für die Eispiraten erst einmal die Möglichkeit, ihre Defensivformationen auf Play-Off-Tauglichkeit zu testen. Prinzipiell sah das dahingehend ganz gut aus, aber wenn die Eislöwen bis vors Tor kamen, bedurfte es schon eines Ryan Nie in Bestform. Gegen das 1:0 Grafenthins in Minute 5 war aber auch der Hexer im Crimmitschauer Tor machtlos: Wissmann fing einen Befreiungsversuch ab und bediente den Torschützen mustergültig. Dresden machte weiterhin keine Gefangenen, vor allem das frühe und aggressive Forechecking der Hausherren hinderte die Rot-Weissen ein ums andere Mal an einem geordneten Spielaufbau. Erst gegen Ende des ersten Durchgangs konnten sich die Gäste etwas befreien, und mit einem eher glücklichen Treffer erzielte Christoph Kabitzky, dessen Schuss von einem Eislöwenverteidiger ins eigene Tor abgefälscht wurde, den Ausgleich. Was wiederum die Eislöwen sichtlich konsternierte, denn in den verbleibenden anderthalb Minuten hätte es hinter Jaeger mehrfach fast noch ein zweitesmal geklingelt. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass das 1:1 nach zwanzig Minuten für Crimmitschau eher glücklich war. Das Torschussverhältnis war mit 12:10 zwar fast ausgeglichen, die besseren Gelegenheiten hatten aber die Hausherren.
Auch im Mitteldrittel bestimmte Dresden in den Anfangsminuten wieder das Geschehen auf dem Eis, ohne allerdings Ryan Nie erneut überwinden zu können. Und nun dauerte es auch wesentlich kürzer, bis die Westsachsen sich vom Druck befreien konnten und ihrerseits begannen, Akzente zu setzen. Beide Teams schenkten sich weiterhin nichts, gehalten und gehakt wurde auf beiden Seiten, aber auch hier fiel schon auf, dass die Herren in Schwarz-Weiss die Aktionen vermehrt auf Seiten der Eispiraten ahndeten, ein Strafenverhältnis von 1:3 nach vierzig Minuten spiegelte das Geschehen auf dem Eis jedenfalls eher nicht wieder. Zum Glück spielten die Rot-Weissen aber über die gesamte Länge der Partie eine herausragende Unterzahl, so dass das zweitbeste Powerplayteam der Liga sich lange Zeit die Zähne an den Crimmitschauer Penaltykillern ausbiss. Chancen gab es trotzdem, aber die ganz zwingenden waren eher nicht dabei. Auf der Gegenseite zwangen die Gäste den anfangs viel prallen lassenden Jaeger nun vermehrt zum Eingreifen. Ein Torschussverhältnis von 9:13 im zweiten Drittel hatten die Dresdner so sicherlich nicht geplant.
Das wollten sie aber im Schlussabschnitt wieder gutmachen. Dresden drängte auf die Entscheidung im Match, die Piraten hielten mit allem dagegen, was sie hatten. Dabei mussten sie erneut zweimal in Unterzahl agieren. Nun konnte man die gegen Crimmitschau verhängten Strafen sicherlich geben, wieso identische Aktionen auf der Gegenseite aber wiederholt ohne Konsequenzen blieben, das muss sich das Schieri-Quartett schon fragen lassen. Mehrmals landeten Dresdner Stöcke im Gesicht der Gegenspieler – selbstredend ohne Pfiff. Zum Glück nutzten die Hausherren aber auch im dritten Drittel ihre Powerplaysituationen nicht aus, zum Glück hielt Ryan Nie weiterhin alles, was auf seinen Kasten kam. Leider aber auch Brett Jaeger, der alleine gegen John Tripp mehrfach retten musste. Denn mit ihren Kontern blieben die Eispiraten immer gefährlich. Als die letzten zwei Minuten anbrachen, erhöhte Dresden nochmals den Druck und veranstaltete ein wirkliches Offensivspektakel vor dem Crimmitschauer Tor. Aber immer wieder brachten die Rot-Weissen einen Körperteil dazwischen, oder es war Endstation bei Ryan Nie.
Es ging also in die Verlängerung, und hier hatten plötzlich die Eispiraten die besseren Chancen. Immer wieder setzten die Rot-Weissen zu ihren Konternadelstichen gegen auch müder werdende Dresdner an, und Jaeger im Löwentor hatte teilweise alle Hände voll zu tun. Die Teams kämpften verbissen, aber meist im Rahmen oder zumindest an der Grenze des Erlaubten. Bei den Eispiraten fiel auf, dass sich vor allem die üblichen Verdächtigen in der Abwehr, die Ex-Stürmer Andre Schietzold und Dominic Walsh, mit Offensivvorstößen arg zurückhielten und sich ganz aufs Verteidigen konzentrierten. Das stabilisierte den Defensivverbund nicht unerheblich. Im Angriff wurden die Eiszeiten der dritten Reihe, die im Laufe des Spiels gegen ihr wesentlich prominenter aufgestelltes Pendant richtig gut aussah, etwas weniger, aber wenn die Jungs auf dem Eis waren, warfen sie alles rein. Das taten aber auch die sich in früheren Duellen mitunter in Schönspielerei ergehenden Dresdner, die man selten so kämpferisch gesehen hat. Wieso konnten die Herren in Schwarz-Weiss dann nicht diese beiden starken Teams das Spiel entscheiden lassen? In der letzten Minute der ersten Verlängerung begann nämlich das Verhängnis: Eric Lampe wurde hinter Jaegers Tor von Schmidt griechisch-römisch niedergerungen, bevor der ihm auch noch den Stock aus der Hand schlug. Dass Lampe dafür, im Anschluss Schmidts Schläger ein paar Meter wegzuwerfen, eine Zwei-Minuten-Strafe bekam: in Ordnung. Dass Schmidt „leer“ ausging: skandalös. Und dass im Dresdner Powerplay in der zweiten Verlängerung kurz vor dem 2:1 Pyka ungeahndet gelegt wurde, setzt dem Ganzen nur noch die Krone auf. Macholda und Szwez sagten artig danke und brachten ihr Team in der Serie mit 1:0 in Front.
[box type=“success“ align=““ class=““ width=““]Torfolge:
1:0 (04:11) Dominik Grafenthin (Kai Wissmann)
1:1 (18:25) Bruce Becker (Christoph Kabitzky, Valerij Guts)
2:1 (81:00) Jeffrey Szwez (Petr Macholda, Harrison Reed) PP1 5-4[/box]
[box type=“shadow“ align=““ class=““ width=““]Strafen:
Dresdner Eislöwen – 4 Minuten
23:54 – 2 Min. – Arturs Kruminsch (Bandencheck)
42:54 – 2 Min. – Michael Endraß (Haken)
Eispiraten Crimmitschau – 12 Minuten
00:22 – 2 Min. – Daniel Bucheli (Behinderung)
32:57 – 2 Min. – John Tripp (Stockschlag)
37:28 – 2 Min. – Ty Wishart (Beinstellen)
44:35 – 2 Min. – Daniel Bucheli (Behinderung)
49:48 – 2 Min. – Daniel Bucheli (Beinstellen)
79:48 – 2 Min. – Eric Lampe (Behinderung)[/box]
[box type=“shadow“ align=““ class=““ width=““]Aufstellung:
Dresdner Eislöwen
Tor: Brett Jaeger (Marvin Cüpper) – Abwehr: Sebastian Zauner, Mirko Sacher, Patrick Baum, Tomas Schmidt, Petr Macholda, Rene Kramer, Kai Wissmann – Angriff: Feodor Boiarchinov, Arturs Kruminsch, Steven Rupprich, Mark Cullen, Marius Garten, Harrison Reed, Jeffrey Szwez, Dominik Grafenthin, Vladislav Filin, Michael Endraß, Teemu Rinkinen, Max Campbell
Eispiraten Crimmitschau
Tor: Ryan Nie (Niklas Deske) – Abwehr: Collin Lejdborg, Ty Wishart, Dominic Walsh, André Schietzold, Jakub Körner, Philipp Halbauer, Danny Pyka, Jan Tramm – Angriff: Alexander Höller, Valerij Guts, John Tripp, Daniel Bucheli, Eric Lampe, Patrick Pohl, Olli Julkunen, Christoph Kabitzky, Bruce Becker[/box]
[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]Zuschauer: 3.732
Schiedsrichter: Elvis Melia, Andre Schrader (Florian Fauerbach, Robert Ruhnau)[/box]
Schüsse:
Dresdner Eislöwen | 12 | 9 | 16 | 15 | 1 | 53 |
Eispiraten Crimmitschau | 10 | 13 | 11 | 10 | 0 | 44 |
[box type=“download“ align=““ class=““ width=““]Video zum Spiel