Das war schon ein eigenartiges Match, das die 2609 Zuschauer im Crimmitschauer Sahnpark heute abend zu sehen bekamen. Sage und schreibe 16mal klingelte es hinter den Goalies der Eispiraten und der Ravensburger Tower Stars. Dabei zeigten sich die Gastgeber im ersten Drittel von ihrer besten Seite. Wer erwartet hatte, dass nach dem am Freitag sicher gemachten Pre-PlayOff-Einzug heute nur Schonung angesagt war, rieb sich nach dem 3:1 nach zwanzig Minuten sicher verwundert die Augen. Allerdings tat er das auch nach Drittel 2, denn da stand es plötzlich 4:8. Ein mittlerweile aufgewachter Gegner, ein bißchen der befürchteten Ulpi-Show, hauptsächlich aber defensiv vogelwilde Hausherren nebst unsicherem Backup-Goalie Niklas Deske – das dürfte an Erklärungen erst einmal ausreichen. Das Erfreuliche daran: so richtig gejuckt hat es auf den Rängen niemanden. Der Schlußdurchgang endete schiedlich, friedlich 2:2, so dass letztlich ein 6:10 auf der Anzeigetafel an Hacker-Pschorr-Liga-Zeiten erinnerte. Niklas Deske, der allerdings gerade im zweiten Drittel auch ziemlich von seinen Vorderleuten alleine gelassen wurde, wird am Dienstag gegen Freiburg noch einmal Spielpraxis und die Gelegenheit bekommen, zu zeigen, dass das heute ein Ausrutscher war. Eric Lampe dürfte dann auch wieder mit auflaufen. Ob dafür Abwehrmann Fabian Scholz, der bei seinem ersten Auftritt im Eispiratendress keine schlechte Figur abgab, oder Angreifer Nemanja Vucurevic weichen muss, wird sicher schon ein Fingerzeig Chris Lees.
Wie die Eispiraten im Übrigen ins Spiel gegangen sind, und auch, dass sie zunächst eher wenig Lust zeigten, sich nach der Niederlage feiern zu lassen, zeigt vor allem eines: von denen hat noch keiner die Saison abgehakt, die Jungs haben noch Lust auf mehr, und das ist gut so.