Rote Teufel Bad Nauheim vs. Eispiraten Crimmitschau 4:3 n.P. (1:2; 2:1; 0:0)

[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]DEL 2 – Saison 2015/16
49. Spieltag am 21.02.2016[/box]

Das war unter Umständen ein ganz wichtiger Punkt, den die Eispiraten heute abend aus dem hessischen Kurstädtchen Bad Nauheim mit nach Hause brachten. Denn bei noch drei ausstehenden Spieltagen und nach wie vor sechs Zählern Vorsprung auf die säschsische PrePlayOff-Konkurrenz aus Weisswasser müssten die Lausitzer schon alle drei Matches gewinnen, während die Crimmitschauer nicht ein einziges Mal voll punkten dürfen.

Im Colonel-Knight-Stadion entwickelte sich von Beginn an eine umkämpfte und spannende Partie, mit leichten Vorteilen für die Gastgeber. Schon nach acht Sekunden zeigte Oldie John Tripp an, wohin die Reise gehen wird, als er den ersten Gegenspieler an die Bande nagelte. Das folgende Powerplay überstanden die Rot-Weissen unbeschadet, um selbst in Minute 9 ihre erste Überzahlsituation eiskalt auszunutzen: Ty Wishart torpedierte Rämö von der blauen Linie, den Abpraller drückte Alex Höller, mittlerweile Toptorschütze der Westsachsen, zum 0:1 über die Linie. Bad Nauheim zeigte sich allerdings ziemlich unbeeindruckt und forcierte das Tempo. Vor allem die nominell erste Reihe um Dineen und Cameron sorgte immer wieder für Gefahr. Dineen war es letztlich auch, der in Minute 10 und damit nur kurz nach der Crimmitschauer Führung, den verdienten Ausgleich erzielte. In der Folge erarbeiteten sich die Roten Teufel zwar leichte Chancenvorteile, das Tor erzielten eine Minute vor Drittelende trotzdem die Gäste: erneut war es Alexander Höller, der halbrechts freistand und den Rebound versenkte.

Der zweite Durchgang gehörte weitestgehend den Gastgebern. Aber vor allem Ryan Nie im Piratentor zeigte sich einmal mehr in bestechender Form und vereitelte Chance um Chance. Erst gegen Laurilas Powerplaygranate von der blauen Linie war er machtlos. Die Rot-Weissen konzentrierten sich auf eine ordentliche Verteidigung und gelegentliche Konter. Dabei gelang es, die Fehlerquote wirklich gering zu halten – erstaunlich, wenn man bedenkt, dass sich zum großen Eispiratenlazarett neben dem gerade genesenen Jakub Körner auch noch Vincent Schlenker gesellte, dessen aktuelles Formhoch durch einen Mittelfußbruch jäh gestoppt wurde. Die ins kalte Wasser geworfenen Valerij Guts und Colin Lejdborg machten ihre Sache jedoch wirklich gut, und so mussten sich die Gastgeber jede Gelegenheit hart erarbeiten. Dass Dominic Walsh nach einem feinen Sololauf in Minute 39 sogar wieder die erneute Führung gelang, passt da fast ins Bild. Diesmal antworteten die Roten Teufel aber prompt und erzielten durch Keussen noch vor der Pause das 3:3.

Drittel 3 wurde dann noch etwas intensiver geführt, was sich auch in einigen ausgesprochenen Strafen wiederspiegelte. In der gegen Ty Wishart holte Keussen den einem Shorthander entgegeneilenden Eric Lampe von den Beinen – Penalty. Leider zeigte sich Rämö auf der Höhe des Geschehens und kaufte dem Crimmitschauer Goldhelm den Schneid ab. Aber auch vor Ryan Nie brannte es mehrfach, allerdings nicht heiß genug für den Kanadier, der immer besser wird, je länger die Saison dauert. Auch die Unmöglichen holte der Goalie der Westsachsen im Hechtsprung vor der Torlinie, und man muss wirklich dankbar sein, dass dieser Mann auch für nächste Saison noch vertraglich gebunden ist. Auf der Gegenseite ergab sich kurz vor Ende der regulären Spielzeit sogar die Möglichkeit auf einen Dreipunktsieg, als die Eispiraten nach mehreren Hinausstellungen (erst Pyka auf der einen Seite, dann Lange und Baum auf der anderen) sogar kurzzeitig 5 vs. 3 spielen durften. Aber man sah den Rot-Weissen schon an, dass die Beine nach diesem kraftraubenden Wochenende langsam schwer wurden.

Es ging also in die Verlängerung. Aufgrund weiterer Strafen gegen Schietzold und Cameron wurde kaum einmal 4 gegen 4 gespielt, aber die Unterzahlformationen beider Teams kämpften großartig und ließen recht wenig zu. Im folgenden Penaltyschiessen zockte dann Nauheims Hofland ganz groß auf und verlud Ryan Nie gleich zweimal sehenswert, für die Eispiraten traf nur Patrick Pohl.

Trotz der Niederlage können die Rot-Weissen wirklich stolz sein, denn aus diesem Hammerwochenende mit den Partien gegen den Zweiten aus Bremerhaven und beim Sechsten Bad Nauheim mit vier Punkten herauszugehen ist aller Ehren wert.

[box type=“success“ align=““ class=““ width=““]Torfolge:

0:1 (08:47) Alexander Höller (Ty Wishart, Danny Pyka) PP1 5-4
1:1 (09:39) Nick Dineen (Dusan Frosch, Joel Keussen)
1:2 (18:56) Alexander Höller (John Tripp, Dominic Walsh)
2:2 (31:38) Henri Laurila (Vitalij Aab, Nick Dineen) PP1 5-4
2:3 (38:21) Dominic Walsh (John Tripp, Andre Schietzold)
3:3 (39:23) Joel Keussen (Andreas Pauli, Harald Lange)
4:3 (65:00) Diego Hofland – Penalty[/box]

[box type=“shadow“ align=““ class=““ width=““]Strafen:

Rote Teufel Bad Nauheim – 10 Minuten
08:19 – 2 Min. – Joel Keussen (Beinstellen)
28:15 – 2 Min. – Marc Kohl (Stockschlag)
44:14 – 0 Min. – Joel Keussen (Beinstellen) (Penalty)
52:13 – 2 Min. – Harald Lange (Hoher Stock)
53:07 – 2 Min. – Alexander Baum (Spielverzögerung)
64:07 – 2 Min. – Dustin Cameron (Stockschlag)

Eispiraten Crimmitschau – 10 Minuten
00:08 – 2 Min. – John Tripp (Bandencheck)
30:11 – 2 Min. – Eric Lampe (Hoher Stock)
43:30 – 2 Min. – Ty Wishart (Stockschlag)
51:45 – 2 Min. – Danny Pyka (Beinstellen)
62:43 – 2 Min. – André Schietzold (Bandencheck)[/box]

[box type=“shadow“ align=““ class=““ width=““]Aufstellung:

Rote Teufel Bad Nauheim
Tor: Mikko Rämö (Nils Flemming) – Abwehr: Alexander Baum, Daniel Ketter, Jonas Gerstung, Marc Kohl, Hagen Kaisler, Joel Keussen, Henri Laurila – Angriff: Tim May, Andreas Pauli, Kyle Helms, Vitalij Aab, Dustin Cameron, Harald Lange, Eugen Alanov, Dusan Frosch, Diego Hofland, Patrick Strauch, Maximilian Spöttel, Nick Dineen

Eispiraten Crimmitschau
Tor: Ryan Nie (Niklas Deske) – Abwehr: Collin Lejdborg, Ty Wishart, André Schietzold, Philipp Halbauer, Danny Pyka, Jan Tramm – Angriff:  Dominic Walsh, Alexander Höller, Valerij Guts, John Tripp, Eric Lampe, Patrick Pohl, Olli Julkunen, Christoph Kabitzky, Bruce Becker[/box]

[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]Zuschauer: 2.224

Schiedsrichter: Elvis Melia, Andre Schrader (Patrick Leven, Hendrik Pernt)[/box]

Schüsse:

[box type=“download“ align=““ class=““ width=““]Video zum Spiel und zur Pressekonferenz[/box]